Chronik der Montagsschütze
Wie es begann..
1971 wurden König Claus Rund und Königin Hanna am Montagmorgen gegen 5:00 Uhr mit Musik - Einzelkämpfer der Waldeslust, wie Albert Eggers, Reinhard Herbst, Hermann "Coki" usw. - von standfesten Schützenschwestern und -brüdern bei aufgehender Sonne nach Hause gebracht. Auch einige "Zivilisten" sowie Schützen aus Betzendorf und Marxen am Berge hatten sich dazugesellt.
Schwiegervater Otto Tödter hatte das wohl kommen sehen und vorsorglich die Tür zum Keller des Gasthauses abgeschlossen. Deshalb mußte Faßbier gezapft und in Krügen in die Residenz geschafft werden. "Harte Sachen" waren noch im Hause. So wurde fröhlich bei "Live-Musik" weitergefeiert. Als die letzten Vorräte aufgebraucht waren, machten sich die letzten Mohikaner auf den Weg zur Baustelle Sammann, holten den Adjutanten, Polier und Kommandeur Wilhelm Meyer, ab. Dieser bewaffnete sich mit einer langen Wasserwaage, die als Ersatz des Kommandeurssäbel diente, und führte den lustigen Haufen zur "Container-Station" von Schützenbrüder Otte van der Ville. Auch hier war man herzlich willkommen. Die inzwischen fleißigen Bäckermeister Hans Müller und Hans-Georg Kruse kamen zwischendurch immer wieder mal auf ein Bier aus ihrer Backstube, in weißen Hemden und schwarzen Hosen.
Gegen 10:00 Uhr musste Wilhelm auf den Bau zurück und das Häuflein der besonders Standfesten begann einen Umzug durch das Dorf. Wo man meinte willkommen zu sein und noch etwas trinkbares vermutetete, kehrte man ein. So auch beim 2. Vorsitzenden Günter Rund. Der begleitete den Umzug auf seinem weiteren Weg und spielte frohe Lieder zum Mitsingen auf seiner "Quetsche". Schützenkönig Claus schlug die Topfdeckel, entliehen von Heini Meyer.
Dann hatte jemand die Idee, einen "Montagskönig auszuschießen. Im Gänsemarsch ging es in den neuen unterirdischen Schießstand. Erster Montagskönig wurde Manfred Rieckmann. Ihm zur Seite stand "Krümeladjutant" Helmut Sammann. Majestät wurde sodann in seine damalige Residenz bei Thorsten Hoffmann geleitet. Irgendwann in den Nachmittagsstunden waren die Helden müde und die Gesellschaft löste sich in Wohlgefallen auf.
Es wurde zur Tradition, dass in jedem Jahr ein Montagskönig und Adjutant, insbesondere von den jüngeren Schützen, ausgeschossen wird. Auch einige jüngere Schützenschwestern gesellten sich dazu. Fast immer war ein Marsch durch die Luhe oder den "Laufgraben" ein Höhepunkt des Umzuges durchs Dorf. Bedingung war, dass nur Schützen auf die Montagsscheibeschießen durften, die ohne zu schlafen durchgefeiert hatten!
Zur Mittagszeit kehrte und kehrt man im Gasthaus Tödter ein, um sich an Matjes sattzuessen - auch wegen des nachlassenden Durstes. Danach folgt noch heute das "Königsschießen" und die Proklamation. Anschließend wird der Montagskönig nach Hause geleitet, wo der Tag mit einem letzten Umtrunk - für manchen unsanft - endet. Der Montagskönig oder die Montagskönigin - ja, auch die gibt es - erhält die sogenannte Montagsscheibe, die seit 1980 von dem Schützenbruder Werner Harders aus Oldendorf/Luhe gemalt wird. Es gelingt ihm immer wieder, neue Motive zu finden, die auf die berufliche Tätigkeit, Hobbys und die Charaktereigenschaften des Montagskönigs hinweisen. Jede Scheibe ist ein Unikat und Kunstwerk » (siehe auch Montagskönige und die -königin).
Der Montagsumzug hat auch einen Kommandeur in lustiger Verkleidung, wie seit vielen Jahren fast alle Teilnehmer sich etwas besonderes für ihr "Outfit" ausgedacht haben. Die Kommandeure Hermann "Coki", Günter Zimmer und Jürgen Rund haben den fröhlichen Haufen über die Jahrzehnte immer auf dem rechten Weg gehalten. Seit 2002 ist Sven Wegener der neue "Anführer".
Es gibt so endlos viele lustige Erlebnisse, die hier aufzuzählen der Platz nicht reicht. Als Beispiel seien die Geschichten vom "Sheriff"" und den Schnecken genannt oder das für die Dorfjugend den ganzen Tag gemietete Kettenkarussel (bis der Hund des Betreibers an der Leine aufgewickelt zu werden drohte).
Da einige der Montagsschützen nun doch langsam in das "gesetzte Alter" kommen - der Vorsitzende Michael war im Jahr 2002 mit 37 Jahren so ziemlich der Älteste - und die ganz Jungen noch leicht die Übersicht verlieren, sollten Ihnen im Jubiläumsjahr 2003 "persönliche Paten" zur Seite gestellt werden. Irgendwie geht es immer weiter, auch wenn 3 Schützenfesttage hintereinander ziemlich anstrengend sind.
Es bleibt festzustellen, dass der Schützenfest-Montag eine Bereicherung für die jüngere Schützengeneration ist, den Zusammenhalt fördert und in dieser Form nur in Oldendorf an der (oder durch die) Luhe durchgezogen werden kann. Manch Älterer schaut in dankbarer Erinnerung über den Zaun dem feuchtfröhlichen Treiben zu oder "sponsert" den Haufen durch Korn und Bier oder Brot und Wurst. Dabei erinnert er sich gerne daran, wie es früher war, als er noch dabei sein durfte.