Oldendorfer Totenstatt

Die Oldendorfer Totenstatt (ca 1,5 Kilometer von der Ortsmitte gelegen) ist eines der interessantesten Steingräber des Landkreises Lüneburg. Mit ihrer 4000-jährigen Vergangenschaft als Bestattungsfeld ist sie ein Anziehungspunkt für Bürger und Gäste aus Nah und Fern. Die Anlage wurde in den vergangenen Jahren aus Mitteln des Landkreises Lüneburg und des Aufbaufonds Hamburg/ Niedersachsen zu einem kleinen Naturparadies - und dies nicht nur für archäologisch Interessierte.

Hier befinden sich Fundplätze aus nahezu allen vor- und frühgeschichtlichen Epochen an einem Ort vereint. Aus diesem Grund sollen die heute noch sichtbaren Denkmäler an dieser Stelle näher vorgestellt werden:

Aus dem vorigen Jahrhundert stammt der erste Lageplan der Oldendorfer Totenstatt mit der dazugehörigen Numerierung der Gräber, die bis heute beibehalten wurde. F. Laux, der Ausgräber der Totenstatt, hatte aufgrund der Keramikfunde und der entsprechenden Bauform der Großsteingräber einen Zusammenhang hergestellt, der es ihm ermöglichte, eine zeitliche Abfolge zu erkennen. Aus diesem Grund werden die Gräber chronoligisch aufgeführt.

Das älteste Grab der Oldendorfer Totenstatt ist Grab III. Es ist ein sogenanntes "kammerloses Hünenbett", so benannt, weil innerhalb des 60 m langen und 7 m breiten, von Findlingen eingesäumten Erddammes keine Grabkammer aus Stein erkannt werden konnte. Erst die Ausgrabung erbrachte anhand von Bodenverfärbungen die Erkenntnis, daß es sich hier um eine hölzerne Grabkammer handelte. Ihre Größe betrug 3,2 x 2 m, sie war mit einer Steinpackung abgedeckt; eine zweite Bestattung befand sich möglicherweise in dem Bereich der Anlage, der heute durch den Weg abgeschnitten ist.

Bild rechts: Kammerloses Hünengrab III

Hier befinden sich Fundplätze aus nahezu allen vor- und frühgeschichtlichen Epochen an einem Ort vereint. Aus diesem Grund sollen die heute noch sichtbaren Denkmäler an dieser Stelle näher vorgestellt werden:

Aus dem vorigen Jahrhundert stammt der erste Lageplan der Oldendorfer Totenstatt mit der dazugehörigen Numerierung der Gräber, die bis heute beibehalten wurde. F. Laux, der Ausgräber der Totenstatt, hatte aufgrund der Keramikfunde und der entsprechenden Bauform der Großsteingräber einen Zusammenhang hergestellt, der es ihm ermöglichte, eine zeitliche Abfolge zu erkennen. Aus diesem Grund werden die Gräber chronoligisch aufgeführt.

Die in der zeitlichen Abfolge nächste Anlage ist das Grab I. (rechtes Bild) Es wurde auf seinen Längsseiten von 33 Findlingen umfaßt und hat eine Länge von 54m.
Die Zahl der Umfassungssteine auf den Schmalseiten betrug fünf. Die Grabkammer, die sich querliegend in diesem Hünenbett befand, bestand aus drei Jochen (Joch: zwei Tragsteine und ein darüberliegender Deckstein).
Von der Grabkammer war (außer einem End-, einem Träger- und einem Schwellenstein) nur noch der aus Granitsplittern, verbranntem Feuerstein und gestampftem Lehm bestehende Boden erhalten. Neben den Überresten von zwei Bestattungen wurden Keramiken der sogenannten Trichterbecherkultur (benannt nach der Keramik der Erbauer der Großsteingräber) und verschiedene Feuersteingeräte gefunden.

Grab II unterscheidet sich in der Bauweise sehr von den anderen Hünenbetten. Statt in einem langen Erddamm liegt die Grabkammer in einem ovalen Rundhügel. Sie war ungerade vierjochig und 5,2 x 1,6 m groß. Die dort enthaltenen beiden Bestattungen konnten anhand ihrer Knochenreste als die eines ungefähr fünfzigjährigen Mannes und die einer etwa dreißigjährigen Frau bestimmt werden.

Der wichtigste Fund war eine Tasse mit hohem Brandhenkel und einem eingedellten Boden, einem sogenannten Onphalosboden.

Dieses Gefäß ist offensichtlich die Nachahmung eines Metallgefäßes, wie es aus dem östlichen Mittelmeer bekannt ist (wo schon zur gleichen Zeit die Bronzezeit längst angebrochen war). Besonders deutlich wird dieser Sachverhalt, wenn man den Ansatz des Henkels betrachtet: Hier ist eine Metallniete in Ton nachgearbeitet. Des weiteren wurde in dem Grab eine Nachbestattung der Einzelgrabkultur festgestellt, die bereits der ausklingenden Jungsteinzeit angehört.

Grab IV ist eines der prächtigsten Großsteingraäber des Landkreises Lüneburg. Ursprünglich dürfte die Zahl der Umfassungssteine etwa 108 betragen haben. Die Grabkammer bestand aus fünf Jochen. Von besonderem Interesse ist, daß dieses Grab und die darin aufgefundene Keramiken aus der Erbauerzeit das Ende der Megalithkultur im westlichen Landkreis Lüneburg markieren, während sie im östlichen Teil noch weiterbestand.

Stattdessen bestatteten die Angehörigen zweier nacheinander neu ins Land gekommener Kulturen ihre Toten in diesem Grab - nicht ohne vorher die Reste ihrer Vorgänger sorgfältig mit Sand bedeckt zu haben.

Die Großsteingräber sind jedoch nicht die einzigen Grabanlagen in der Totenstatt.
Die Grabhügel in und um die Totenstatt gehören der späteren Jungsteinzeit und der Bronzezeit an, die meisten sind jedoch (noch) nicht untersucht. Dasselbe gilt für 2 Urnenfriedhöfe der vorrömischen Eisenzeit und der Zeit der Völkerwanderungen, sowie verschiedener Fundplätze der älteren und mittleren Steinzeit. Offensichtlich war das Gelände der Totenstatt von jeher ein gern besuchter Ort.

Wenn Sie mehr über die Totenstatt erfahren möchten, wäre unsere über 190 Seiten starke "werbefreie" Chronik (Dank an Professor Doktor Otto Kinne, der dieses durch seine Unterstützung so möglich machte) ein absolutes Muß, sie ist bei der Bäckerei Müller bzw. im Archäologischen Museum zum Preise von 24,00 € erhältlich. Auch in diesem Bericht wurde viel aus der Chronik zitiert.

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